Dienstag, März 19, 2024

In den Tagen der Fasnacht ziehen sie durch die Städte und Gemeinden im schwäbisch-alemannischen Raum und so auch durch Haslach, hier zur Narrotaufe und insbesondere am "Schmutzigen Donnerstag".

Aus Haslach wissen wir, dass schon um die Jahrhundertwende "Buben und Mädchen im Hemd" durch die Straßen gezogen waren und dabei die Fasent ausgerufen hatten. Einfach ist das Häs der Hemdglunker und der Name deutet es schon an: Im weißen Nachthemd, mit Schlafmütze, Unterhose und Ringelsocken, so ist der Hemdglunker unterwegs.

Die Hemdglunker haben ihren Ursprung, so wird angenommen, in der alten Bischofsstadt Konstanz am Bodensee und von dort aus hat sich diese Narrenfigur über die fast gesamte süddeutsche Fasnachtslandschaft verbreitet.

Im Jahre 1976 zog erstmals in Anlehnung an die schriftlichen Überlieferungen der Hemdglunkerumzug am frühen Morgen des "Schmutzigen Donnerstag" durch das Städtle und es erscholl wieder der alte, überlieferte Haslacher Fasentspruch "Mir sueche an de Fasent, wo sinner denn ihr Lütt?".

Hunderte von Hemdglunkern versammeln sich seitdem alljährlich in der Frühe des Schmutzigen Donnerstag vor der Narrenhochburg, dem Gasthaus "Kanone" und ziehen unter Ohren betäubendem Lärm hinter dem Oberhemdglunker her, durch die engen Straßen und Gassen der Haslacher Altstadt. Nach dem morgendlichen Umzug wird dann in der "Kanone" eine Narrensuppe serviert.

"Närrlein im Hemd", so bezeichnet das Fürstenberische Fasnachtsverbot die Hemdglunker, begleiten auch die Narreneltern mit der Taufgesellschaft zur Narrotaufe im Haslacher Marktbrunnen, Auftakt der Fasent im Städtle.

Dem Oberhemdglunker steht ein Hemdglunkergremium unterstützend zur Seite. Als neben dem Ranzengardisten älteste Fasnachtsgestalt ziert der Hemdklunker auch den Haslacher Narrenbrunnen. Die Haslacher Hemdglunker allerdings tragen zu dem "Weiß" auch noch eine geschnitzte Holzbrezel, welche durch ein rotes Halstuch gehalten wird. In der Brezel sieht man ja auch ein Fasnachstsgebäck. Im Jahre 1975 hatten der Wolfacher Fasnachtsforscher Josef Krausbeck und sein Haslacher Freund Alois Krafczyk, seit 1975 Oberhemdglunker, auf einer Wanderung die Holzbrezel als markantes Symbol der Haslacher Hemdklunker kreiert. 

Fortan entstanden diese naturgetreuen Nachbildungen beim Haslacher Holzschnitzer Josef Heizmann und seit seinem Tode bei Meinrad Volk in Steinach

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